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Mein Blockhausbaukurs am Niederrhein

Eine eigene Blockhütte für Oskar...

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Rees. Donnerstag morgen, kurz nach acht. Ich biege auf den Hof von Wilhelm. Hier soll heute mein zweiter Kurs im Blockhausbau stattfinden. An meinem Ersten hatte ich nur ein paar Jahre zuvor in Schweden teilgenommen. Damals, infiziert vom Blockhausbau-Virus, suchte ich in den letzten Wochen nach einer Therapie und fand sie überraschenderweise am Niederrhein.

Ich bin eine halbe Stunde zu früh dran, da die Fahrt hierher besser geklappt hat, als gedacht. Ungerne würde ich jetzt schon klingeln - kein Problem - ist auch gar nicht nötig, Wilhelm öffnet mir bereits gut gelaunt die Tür und lädt mich auf einen Kaffee ein. Bisher kenne ich ihn nur von zwei Motorsägenkursen, die er mit seiner Forstschule regelmäßig NRW-weit, auch für Privatpersonen, anbietet. Trotzdem fühlt es sich so an, als würde man sich schon lange kennen - ein Besuch wie bei Freunden. Nach dem Kaffee geht es rüber zu dem nur wenige hundert Meter entfernten Platz am Waldrand. In dieser Idylle soll in den kommenden drei Tagen geschält, gesägt und gefräst werden. Das hierfür erforderliche Equipment liefert Wilhelm gleich mit. Vom log scriber (Spezieller Zirkel für den Blockhausbau), über einen eigenen Generator für die Stromversorgung, bis hin zu den unterschiedlichsten Motorsägen - alles da!

Kurz das nötige Equipment aus dem Anhänger holen, dann geht's los. Die Teilnehmer eines vorherigen Kurses hatten bereits einige Stammlagen einer Blockhütte erstellt. Anschaulich erklärt mir Wilhelm hieran, worauf es beim Bauen ankommt. Gebaut wird generell mit frischen Baumstämmen. Dass diese noch durch Trocknung schrumpfen, muss beim Bau berücksichtigt werden. Schrumpfmaß nennt das der Profi. Für Oskar's Blockhütte verwenden wir Fichtenstämme, die schon ein paar Monate lagerten. Die Schrumpfung wird daher geringer ausfallen.

In den kommenden Tagen werden wir Stämme schälen, schleifen und schwitzen. Das Ganze bei strahlendem Sonnenschein und den Duft von frisch gesägtem Nadelholz gibt's gratis dazu. Mit einem speziellen Zirkel werden die Konturen des unteren Stammes auf den oberen übertragen. Gar nicht so einfach, dabei stets im Lot zu bleiben, aber mit etwas Übung klappt es jeden Tag ein wenig besser. Die vorgezeichneten Stämme werden anschließend mit der Motorsäge und dem Troghöhler (Fräskopf für die Kettensäge) ausgearbeitet. Dann ist der Moment der Wahrheit gekommen - werden die Stämme tatsächlich aufeinander passen? Wie Puzzleteile! Dies zu sehen, begeistert mich immer wieder aufs Neue und macht für mich einen wesentlichen Teil der Faszination Blockhausbau aus. Ein anderer ist das praktische Arbeiten mit Holz und die Aussicht mit den eigenen Händen eine Hütte oder vielleicht einmal das eigene Blockhaus zu bauen.

Der Kurs hat mich diesen Zielen ein gutes Stück näher gebracht. Ursprünglich wollte ich die Stämme für Oskars Blockhütte gerne selbst fällen, dafür hatte ich ja unter anderem auch den Fällkurs bei der Forstschule im Febraur besucht. Leider wurde aus dem selber Fällen nichts. Dafür habe ich aber, dank des Kurses, mein persönliches Projekt "Blockhütte für Oskar" deutlich schneller voranbringen können.

Der nächste Herbst kommt aber gewiss und wer weiß, vielleicht klappt es ja dann, das Bauholz für mein neues Projekt selber zu fällen. Was das sein wird? Mal sehen. Falls Ihr eine Idee habt, schreibt mir gerne eine Mail. Für mich geht's jetzt erstmal damit weiter, die für den Transport zerlegte Blockhütte an Ihrem neuen Platz im Garten aufzubauen und mir Gedanken über die Dachkonstruktion zu machen.

Wer es von Euch selbst einmal ausprobieren möchte, der findet auf forstschule.com weitere Infos und Termine. Mir hat es auf jeden Fall richtig Spaß gemacht. An dieser Stelle vielen Dank nochmal an Dich, Wilhelm und Dein Team. Ich komme gerne wieder.

Achso ein Highlight will ich Euch nicht vorenthalten. Beim Abholen, der Blockhütte haben wir diese zwei niedlichen Stubentiger schreiend in einem Haufen von Gartenabfällen gefunden. Da sie bei sehr schlechter Verfassung waren und von Ihrer Mutter weit und breit keine Spur war, mussten wir uns entscheiden - sie dort (sich selbst zu über-) lassen oder mitnehmen? Glücklicherweise haben wir einen Tierarzt in der Nähe gefunden, der sich mit ganzem Herzen der Aufzucht von hilfebedürftigen Heim- und Wildtieren widmet. Dort werden sie jetzt per Hand aufgezogen.

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