O Tannenbaum...

Buer. Kurz bevor sich das Jahr dem Ende neigt, ging es noch einmal raus in den Wald. Na gut, so hundertprozentig passt der oben angestimmte Weihnachtsklassiker dann doch nicht - denn unser Ziel war ein kleiner Birkenhain, von Tannen oder sonstigen Nadelbäumen weit und breit keine Spur.

Und doch verrät das Lied worum es geht, unsere alljährliche Weihnachtsfeier im Wald - dieses Jahr zum dritten Mal in Folge. Alle besorgten Naturschützer und mitlesenden Forstbeamten seien an dieser Stelle beruhigt, alles halb so (W/w)ild. Um eben Wild und Wald nicht unnötig zu stören, gab es bei unserer Feier weder Musik noch Gegröle.

Die Ruhe und die Nähe zur Natur sind es nämlich, die diese Art der Weihnachtsfeier das besondere Etwas geben. Wir hatten Glück, mit drei Grad war es zwar recht kühl, aber zumindest trocken und weitestgehend windstill. Das mitgebrachte Tarp - eine Art Wetterschutzplane - bauten wir eher zu Übungszwecken auf. Darunter stellten wir unsere klappbaren Outdoorstühle, ein Platz für Oskar durfte natürlich auch nicht fehlen - eine Isomatte und sein Schlafsack.

„Alles was man hier draußen isst und trinkt, scheint irgendwie besser zu schmecken oder zumindest nimmt man es intensiver wahr.“

Marco hatte mal wieder an alles gedacht. Zu meiner Überraschung kramte er aus seinem Rucksack eine Sturmlaterne, die mit Ihrem warmen Licht schnell ein wohliges Gefühl in den dunklen Wald um uns brachte. Der kleine Grillrost wurde zum Tisch, ein Handtuch zur Tischdecke. Genug Platz für zwei Becher und eine Dose mit frischen Weihnachtsplätzchen fand sich dort allemal. Die Becher waren gefüllt, der Griff zu den Plätzchen routiniert, war er doch in den Tagen zuvor bis zur Perfektion trainiert worden. ;-) Zeit für die Bescherung.

Und hieran erkennt man, dass man wirklich gute Freunde hat, mit denen man nicht nur die eigenen Hobbies teilt, sondern die einem auch zu hören, wenn man wieder einmal von seinen Träumen erzählt. Das Buch, das Marco mir an diesem Abend im Wald gab, handelt genau davon.