Oskars Blockhütte
Ein Projekt mit Rückschlägen und Erkenntnissen
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St.Wolfgang. Was lange währt, wird endlich gut. So heißt es bekanntlich und so war es dann letztendlich auch. Naja, zumindest der Teil mit dem lange Währen. Und am Ende wurde dann doch noch irgendwie alles gut. Zumindest für Oskars Blockhütte, die zwischenzeitlich als Feuerholz hätte enden können. Aber der Reihe nach.
Ihr erinnert Euch noch an meinen Blockhausbaukurs bei Wilhelm? Im Mai war ich hierfür drei Tage am Niederrhein, um gemeinsam mit ihm eine Hundehütte im Blockhausstil für Oskar zu bauen. Obwohl wir im Kurs eine Menge schafften, blieb am Ende das Thema Dach wortwörtlich offen. Dieses galt es also noch im Nachgang in Eigenregie zu bauen. Hierfür machte es Sinn die Hütte zunächst an Ihren endgültigen Standort, den Garten meiner Eltern, zu bringen. Hier hatte mir meine Mutter ein kleines Baugrundstück für Oskars Traum vom Eigenheim überlassen. Kein schlechter Deal, bedenkt man die hohen Quadrameterpreise in innerstädtischer Lage.
Für die Hütte hieß es nun das erste Mal umziehen: von Rees nach Buer, im VW-Bulli. Praktisch, dass bei dieser Form des Blockhüttenbaus die Eckverbindungen nur gesteckt werden, was einer Hütte in dieser Größenordnung noch durchaus eine gewisse Mobilität verleiht. Doch sie bleibt eben auch eine Hütte aus ganzen, wenn auch geschälten Rundstämmen. Was für mich den besonderen Charme dieser Bauweise ausmacht, war für meine Mutter am Ende dann doch etwas zu rustikal und groß oder fairerweise gesagt für ihren kleinen Garten. Da stand ich nun, mit Hund und Hütte. Die fünf Qudrameter Balkon meiner Wohnung?! Wohl kaum eine Alternative.
Glücklicherweise konnte ich die Hütte vorübergehend zu meinem Onkel bringen. Dort würden wir sie zumindest fertig bauen können. Das Dach sollte idealerweise abnehmbar sein, um die Hütte reinigen zu können. Aus Latten, OSB-Platten und Dachschindeln bauten wir das Dach. Durch die Dachschindeln wurde es relativ schwer. Da die Hütte ja mindestens noch einmal umziehen würde, entschlossen wir uns die Dachblenden vorerst noch abzulassen, um die Stabilität während des Transports nicht noch zusätzlich zu strapazieren.
”Ein Leben in der Stadt passt immer weniger zu mir...“
Doch wohin sollte es nun gehen? Wenn ich keinen neuen Standort finden würde, müsste ich sie wohl oder übel zu Feuerholz machen. Aber auch dann blieb die Frage offen, wohin mit dem Feuerholz, denn zumindest für die ein bis zwei Jahren zum Trocken bräuchte ich Platz. Platz, den ich aktuell nicht habe. Egal wie ich es auch drehen und wenden würde, eins macht mir die Geschichte von Oskars Blockhütte unmissverständlich klar: ein Leben in der Stadt passt einfach immer weniger zu mir - hat es das überhaupt jemals?!
”Ein kleines Häuschen im Nirgendwo...“
Ein kleines Häuschen im Nirgendwo mit ausreichend Internetempfang, um weiterhin als Web-Entwickler zu arbeiten und gleichzeitig genug Platz, das wärs. Platz, um die Dinge zu machen, die für mich Freiheit bedeuten. Sei es, ein Blockhaus zu bauen, Holz zu machen oder mit dem eigenen Hundegespann durch den Wald zu fahren. Alles bloß Träumerei? In Deutschland wahrscheinlich schon, aber in Skandinavien...?
”Was aus Oskars Blockhütte wurde...“
... Am Ende ist sie nun wieder dort, wo ihre Reise im Mai begann, in Rees. Wilhelm wird sie dort auf seinem Hof für seinen Hund Tess aufbauen. Was die Deckenhöhe angeht, passt es jetzt ohnehin viel besser. Tess ist ein Dackel. Wilhelm versprach mir ein Bild zu schicken, sobald die Hütte steht. Ich bin gespannt. Am Dach wird er bestimmt noch etwas verbessern können.